Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)
Wenn Ihr Kind von Legasthenie betroffen ist, kann eine qualifizierte logopädische Therapie sinnvoll sein, um das Lesen- und Schreibenlernen zu unterstützen. Vielleicht wird in der Schule auch der Begriff LRS (Lese- Rechtschreibstörung) oder Dyslexie verwendet; alle 3 Begriffe können ausdrücken, dass das Lesen- und Schreibenlernen für Ihr Kind mühsamer und schwieriger ist als man eigentlich auf der Grundlage der anderen Leistungen in der Schule oder der Intelligenz Ihres Kindes erwarten würde.
Bei den meisten Kindern mit Legasthenie sind die Probleme beim Lesen- und Schreibenlernen darauf zurückzuführen, dass die Sprachverarbeitung im Gehirn anders funktioniert als bei den meisten Menschen. So kann es z.B. sein, dass sich für Ihr Kind ähnlich klingende Buchstaben gleich anhören und es deshalb diese Buchstaben häufig verwechselt. Andere Kinder kommen evtl. nicht ins Lesenlernen, da es ihrem Sprachzentrum nicht gelingt, einzelne Buchstaben/Laute zu synthetisieren; sie bleiben bei der Aussprache der einzelnen Buchstaben/Laute und können diese nicht zu einem Wort zusammenfügen.
Unser Behandlungskonzept bei Legasthenie
In unserer Praxis arbeiten speziell weitergebildete Fachkräfte, die Ihr Kind individuell und gezielt beim Lesen- und Schreibenlernen unterstützen. Unser Behandlungskonzept beruht auf aktuellen, standardisierten Diagnostikverfahren für den Schriftspracherwerb und der Überprüfung der wichtigsten Grundfähigkeiten, wie der Phonologischen Bewusstheit. Dies ist die Fähigkeit, Sprache in ihren einzelnen Elementen klanglich differenziert wahrzunehmen und mit diesen Elementen sicher umgehen zu können.
Auf der Grundlage der Diagnostik und Anamnese im Gespräch mit Ihnen und Ihrem Kind erstellen wir einen individuellen Therapieplan, der das Training der Grundfähigkeiten mit den jeweiligen Schritten beim Lernen des Lesens und des Schreibens verknüpft. Gerne stellen wir dabei den Kontakt zu den Lehrkräften Ihres Kindes her und ermöglichen so, dass alle Beteiligten (Ihr Kind, Sie als Eltern, die Schule, evtl. weitere unterstützende Menschen) zum Wohl Ihres Kindes an einem Strang ziehen.
Wir arbeiten meist 1x wöchentlich 45 Minuten in Einzeltherapie gezielt an den Punkten, die für Ihr Kind wichtig sind. Nach Absprache geben wir Übungen für zu Hause mit und entscheiden gemeinsam mit Ihnen über Therapiepausen. Häufig erweist sich eine Intervalltherapie als sinnvoll.
Wenn sich die Entwicklung einer Legasthenie abzeichnet – dies kann durchaus schon im Verlauf der ersten Klasse sein -, ist es wichtig, schnellstmöglich mit der Therapie zu beginnen, um Frusterlebnisse der Kinder zu vermeiden oder abzumildern.
Verordnung der Therapie
Legasthenie/LRS/Dyslexie ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der ICD-10 und der aktuell nachfolgenden ICD-11 als „Krankheit“/ „umschriebene Entwicklungsstörung“ anerkannt und mit entsprechenden Codes belegt. Dies gibt den Kinder- und Jugendarztpraxen die Möglichkeit, eine logopädische Therapie zu verordnen. Durchgeführt werden sollte diese nur von Logopädinnen und Logopäden, die sich im Bereich Legasthenie fundiert weitergebildet haben.
Weitere Informationen
Der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) informiert auf seiner Seite fundiert und differenziert über alles rund um das Thema Legasthenie und die Zertifizierung entsprechender Weiterbildungen.
Wir freuen uns auf einen Anruf oder eine Nachricht von Ihnen!